Kampf dem Imperium!
Im vierten Teil der Serie erleben wir einen neuen Blickwinkel auf die Ereignisse des ersten Teils. Für die Föderation sieht es so aus, als ob der Krieg verloren ist und man dem Imperium nicht mehr lange die Stirn bieten kann. Frei nach dem Motto „Verzweifelte Situationen erfordern verzweifelte Maßnahmen“ schmiedet man an einen finalen Plan. Die „Einheit E“ um Claude Wallace befindet sich auf einer geheimen Mission, um die Hauptstadt der Aggressoren zu infiltrieren und die Anführer auszuschalten. In den nächsten dreißig bis fünfzig Stunden liegt es an euch, das Schicksal der Helden zu lenken und den Ausgang des Krieges zu beeinflussen.
Aus alt mach neu
Die Reihe steht seit der ersten Veröffentlichung für hochwertige JRPG-Unterhaltung. In rundenbasierten Kämpfen treibt ihr die Story voran, könnt euch aber frei über das Kampf-Areal bewegen, Deckung suchen und beim Zielen nachhelfen, um den in der Situation vielleicht so dringenden Headshot zu landen, um eure Einheit vor dem Gegenangriff zu bewahren. Auch das taktische Umlaufen gegnerischer Panzer, um im Anschluss einen direkten Treffer auf das Antriebssystem abzugeben ist befriedigend. Eure Helden sind in sechs verschiedene Klassen eingeteilt. Die bereits bekannten Einheiten Infanterie und Sniper erhalten mit dem Grenadier einen Neuzugang, welcher über große Reichweite sehr viel Schaden anrichten kann. Doch Obacht, wenn ihr eure Einheiten zu nah beieinanderstehen lasst, kann der gegnerische Grenadier euch das Leben schwermachen und für große Verluste Sorgen. Innerhalb der Mission könnt ihr immer wieder kleine Wegpunkte einnehmen, die euch Vorteile verschaffen, wie beispielsweise das Herbeirufen neuer Truppen.
Wie gemalt
Wenn ihr nicht gerade in der Schlacht seid, wird die Geschichte in Anime-Sequenzen fortgeführt. Besonders hervorzuheben sind die Auftritte eurer Nebenhelden auch in den Cut-Scenes. Es ist sehr erfrischend zu sehen, dass man sich nicht nur auf den Haupt-Charakter fokussiert, sondern dass einemdurch persönliche Nebenquests wirklich jede Figur im Laufe der Zeit ans Herz wächst. Der Grafikstil erinnert einen an die Zeit, als man selbst mit dem Wassermalkasten unterwegs war. Nur das die Ergebnisse hier wirklich top aussehen und nicht aus Mitleid am Kühlschrank landen. Es ist schon fast schade, dass man gegen Ende des Spiels weniger von den satten Farben sieht, da der Winter über uns eingebrochen ist und die Szenerie übernimmt. Die Animationen sind sehr detailliert und vor allem die comichafte Unterstützung der Geräusche in Textform, wenn ein Panzer an einem vorbeirollt oder ein Automatikgewehr abgefeuert wird, gefällt sehr.
Fazit: Für die Föderation!
Mit Valkyria Chronicles 4 gelingt es SEGA, sich wieder auf die Stärken der Serie zu konzentrieren und bietet auch für interessierte Neueinsteiger die Gelegenheit, sich ins Getümmel zu stürzen. Die Story wird liebevoll inszeniert und in wunderschönen Sequenzen vorangetrieben. Der Fokus liegt nicht auf einzelnen Figuren, sondern die komplette „Einheit E“ ist im Fokus und begleitet einen auf der langen Reise. Die rundenbasierten Kämpfe werden taktisch geführt und der Schwierigkeitsgrad steigt in angenehmem Maß an. Allein für die Hauptstory ist man bis zu fünfzig Stunden beschäftigt, durch Nebenquests lassen sich knappe zwanzig Stunden ergänzen. Wenn ihr, wie ich, Fan von rundenbasierten Kämpfen oder JRPGs seid, möchte ich euch das Spiel unbedingt ans Herz legen.