Zone of the Enders: The 2nd Runner – Mars

Im Jahre 2003 gelang niemand geringerem als Hideo Kojima mit Zone of the Enders: The 2nd Runner – Mars ein Highlight in der Kategorie der Mech-Spiele. Ob die Formel auch fünfzehn Jahre später noch funktioniert und welche Kniffe die Playstation-4-Version noch mit an die Hand bekommen hat, erfahrt ihr bei uns.

First things first

In dem Arcade-Shooter setzt euch das Schicksal hinter das Steuer des Mechs Jehuty. Als einer der stärksten Kampfeinheiten, die je gebaut wurden, muss er sich mit eurer Hilfe schnell seiner Haut erwehren, als die Militärorganisation BAHRAM, welche seit Jahren im Krieg mit der United Nations Space Force liegen, versucht den Roboter für sich zu stehlen. Schnell gewinnt die Story an Fahrt und die Steuerung geht ins Blut über. Schon bald seid ihr Eins mit eurem Mech. Selbst bei den hektischen Luftkämpfen mit vielen gegnerischen Einheiten hat man nie das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren.

Die Charaktere sind im klassischen Anime-Look designt

Drei wesentliche Neuerungen erweitern das Spielerlebnis im Jahr 2018:

Als erstes sei erwähnt, dass die überarbeitete Grafik zu überzeugen weiß. Das Design der Mechs ist zeitlos und lässt Fan-Herzen höher schlagen. Auch in Sachen Technik läuft alles sehr flüssig und die Framerate bleibt stabil. Etwas auf der Strecke geblieben sind die weitläufigen Areale, in denen ihr die Kämpfe austragt. Hier spürt man die Grenzen der damaligen technischen Möglichkeiten anhand der vergleichsweise detailarmen Hintergründe. Da aber sonst alles aus einem Guss ist, kann man gut drüber hinwegsehen.

Die zweite große Erwähnung ist der neu spendierte Surround-Sound, der bei jeder Schlacht mitreißt und einem ein Mittendrin-Gefühl vermittelt. Ob es sich nun um vorbeizischende Raketen oder das Klirren aufeinandertreffender Schwerter handelt; die auditive Erfahrung überzeugt. Abgerundet mit dem wirklich starken Soundtrack ist der ein oder andere Gänsehautmoment inklusive.

Zu guter Letzt wurde dem Titel ein VR-Modus spendiert, der überraschend gut funktioniert. Wir können unseren Sitz im virtuellen Cockpit ausrichten und sehen nicht nur einen Teilausschnitt, sondern haben neben unserem kompletten Mech Jehuty stets einen großen sichtbaren Bereich, in dem wir agieren können. Die Einstellungsmöglichkeiten wurden von Konami sehr flexibel gestaltet, sodass selbst Spielern mit einem Hang zur Motion-Sickness diese eventuell umgehen können. Aufgrund der schnellen Kämpfe und der freien Bewegungsmöglichkeit, kann es hier aber für einige Spieler zu rasant zugehen. Technisch funktioniert das Ganze in jedem Fall gut.

Die Kämpfe erscheinen dank des Grafik-Upgrades in neuem Glanz

Kann der Shooter Story?

Und wie er das kann. Wenn der Name Hideo Kojima für etwas steht, dann für eine mitreißend geschriebene Geschichte. Da wir uns in einer fiktiven Zukunft mit fliegenden Robotern befinden, muss wohl nicht extra erwähnt werden, dass diese auf jeden Fall sehr abgedreht ist. Wie man es vielleicht schon von Metal Gear Solid gewöhnt ist, sind die Story-Happen, die man bekommt, mitunter sehr ausufernd. Für den ersten Durchlauf sollte man knappe acht bis zehn Stunden einplanen, von denen ungefähr 60 Prozent auf die Cut-Scenes entfallen. Diese haben leider kein grafisches Upgrade erhalten, wissen aber trotzdem im Anime-Look zu gefallen.

 

Fazit: Old but gold

Für mich war es der Erstkontakt mit der Serie und ich hatte wesentlich mehr Spaß als ich bei einem fünfzehn Jahre altem Spiel erwartet hätte. Aber wie auch bei anderen Spielen ist es Hideo Kojima bei Zone of the Enders: The 2nd Runner – Mars gelungen, einem Genre seinen Stempel aufzudrücken und einen zeitlosen Klassiker zu erschaffen. Wenn man eine VR-Brille besitzt, kann man sich auf den wilden Ritt auf jeden Fall einlassen. Ansonsten werden die meisten Spieler aber am Mix aus spannender Story, aufgepeppter Grafik und tollem Soundtrack ihren Spaß haben. Der Titel liegt zum Release bei knapp 30 Euro, was ich im Nachhinein durchaus als fairen Kurs betrachte.

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