Trommelwirbel! Am 14. Februar 2020 verlässt Dreams den zehnmonatigen Early Access und steht als Full-Release für willige PS4-Spieler zur Verfügung. In den nächsten Zeilen schildere ich meine Erfahrungen mit dem Sandbox-Spiel und verrate, ob der Titel für euch interessant sein könnte. Doch fangen wir ganz am Anfang an: Was ist Dreams überhaupt?
Der Titel von Media Molecule, die unter anderem auch für Little Big Planet verantwortlich sind, teilt sich in zwei Aspekte auf. Nach einem kleinen Tutorial, welches euch mit der Steuerung vertraut macht, steht ihr vor der wichtigsten Entscheidung im Hauptmenü. Wollt ihr euch kreativ austoben und selbst neue Spielwelten erschaffen oder einfach auf vorgefertigte Level des Herstellers und der Community zugreifen? Natürlich lebt ein solches Spiel von der Beteiligung der Community, eben auf von Spielern generierten Content. Mit Schweißperlen auf der Stirn fühle ich mich wieder wie bei Little Big Planet. Dort bin ich in der Vergangenheit zu mindestens neunzig Prozent der Zeit in die Consumer-Rolle geschlüpft. Spätestens wenn ich die herausragenden Kreationen wie den funktionierenden Taschenrechner auf YouTube gesehen habe, war ich voller Demut ob der Möglichkeiten, die einem hier geboten wurden.
Doch dieses Mal wollte ich es wagen und auch selbst basteln. Also ab in den Creator Mode! Stück für Stück öffnet sich Dreams immer weiter, einfache und komplexe Mechaniken werden im wahrsten Sinne spielend ergänzt und drängen sich nicht auf. Nach kurzer Zeit fängt man an, Level zu konstruieren – das alles in 3D. Mein Endergebnis löst noch keine Begeisterungsstürme aus, aber ich werde auf jeden Fall am Ball bleiben und an weiteren Levels basteln. Am Anfang ist es sehr ungewohnt, mit dem Bewegungssensor des PS4 Dualshock Controller zu arbeiten, aber mit der Zeit kommt die Ruhe und die Genauigkeit hinzu und wir steuern unseren Imp zielgenau über den Bildschirm.
Also jetzt ab in die spielbaren Level. Media Molecule hat eine Handvoll fertiger Experiences integriert. Besonders hervorheben möchte ich an der Stelle „Arts Traum“. Von Point & Click bis hin zu 3D Jump’n’Run Elementen wird hier mehr als nur ein Eindruck vermittelt, was alles gebastelt werden kann. Ich war teilweise überrascht wie sehr Dreams im grafischen Bereich die Muskeln spielen lässt. Mitunter erfreut man sich an großartigen Lichteffekten und schönen Animationen. Das absolute Highlight von Dreams ist natürlich der nicht versiegende Quell an neuem Content. Momentan sind die „Spiele“ mit den meisten Upvotes primär nachgebaute Szenarios. Ein kleiner Teaser für ein Tomb Raider Level? Eine Fallout 4 Demo? P.T. nachgebaut? Dreams got you covered.
Wie immer ist die besondere Schwierigkeit, in dieser Fülle von Content die Perlen zu finden. Das Voting System und die Trends helfen dabei ungemein. Die Art und Weise, wie kreative Köpfe sich hier ausleben können, wird in den nächsten Jahren noch häufig für staunende Gesichter und offene Münder sorgen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass zukünftige Bewerbungen für Entwickler komplett in Dreams entstehen können. Visitenkarte 4.0 in the making.
Fazit:
Final kann ich sagen, dass mich das spielbare Tool Dreams komplett überzeugt hat. Aufgrund der Benutzerfreundlichkeit kann ich mir vorstellen, dass der Consumer- vs. Creator-Anteil sich dieses Mal besser verteilt als bei Little Big Planet 3 in der Vergangenheit. In den nächsten Monaten wird es eine wahnsinnige Anzahl an kreativem Output geben, welchem ich sehr entgegenfiebere. Wir wünschen viel Vergnügen beim Träumen.