Little Dragons Café

Am 20. September 2018 war es so weit: “Little Dragons Café” hatte seinen Switch Release.
Rising Star Games und der Schöpfer von Harvest Moon, Yasuhiro Wada, setzen uns neue Spielekost in Form eines knuffigen Life-Simulation-Adventures vor. Welcher erste Eindruck entstanden ist, erfahrt ihr hier.

 

Packen wirs an!

Nach einem kurzen Tutorial beginnt das Abenteuer unvermittelt mit einem dramatischen Auftakt. Eines Morgens müssen die Protagonisten des Spiels, ein Geschwisterpaar, feststellen, dass ihre geliebte Mutter in einen tiefen Schlaf gefallen ist. Von einem aus dem Nichts auftauchenden Zauberer erfahren sie, dass es sich um eine schwerwiegende Krankheit handelt. Da sie halb Mensch, halb Drache ist, besteht die einzige Chance auf Genesung in der Weiteführung des namensgebenden Cafés sowie der Aufzucht eines kleinen Drachens. Auf dieser Reise sind die beiden allerdings nicht auf sich allein gestellt. Ein paar liebe Wegbegleiter werden sie auf ihrem Abenteuer unterstützen und dieses gemeinsam mit ihnen begehen.

 

Hinaus in die Welt 

Die Reise hat ihren Anfang auf einer kleinen Insel, unserem Zuhause. Die Umgebung ist optisch ansprechend gestaltet und erinnert an ein liebevoll gezeichnetes Kinderbuch. Mit ihrer Flora und Fauna läd uns unsere Umwelt unaufdringlich zum Erkunden ein. Natürlich befindet sich auf dem Eiland auch das Café, welches so gemütlich ist, dass man hier gern mal selbst ein paar Tage verbringen würde. Die Musik im Spiel ist entspannend und sorgt für Wohlfühlstimmung. Alles in allem wirkt es, wie ein Eintauchen in eine besonders gemütliche Welt, in der alles noch in Ordnung ist.

 

Man wächst an seinen Aufgaben

Little Dragons Café ist eine Lebenssimulation, in welcher es hauptsächlich darum geht, Zutaten zu sammeln und diese zu schmackhaften Gerichten zuzubereiten. Dabei begleiten wir zwei Geschwister auf ihrem Abenteuer, ein eigenes Restaurant zu führen. Ach ja, ganz nebenbei ist es unsere oberste Aufgabe uns um einen zuckersüßen Drachen zu kümmern, ihn zu füttern und lieb zu haben. Letzteres fällt nicht besonders schwer, denn der kleine Kerl schleicht sich schnell in alle Herzen.

 

Der Drachenwelpe wächst bei richtiger Aufzucht flott und gewinnt mit zunehmender Größe an immer mehr Fähigkeiten. Diese sind im späteren Spielverlauf bei alltäglichen Sammelausflügen sehr hilfreich.
Das Sammeln von Zutaten gestaltet sich auf unterschiedlichste Weise. Vom einfachen Pflücken über Angeln, dem Aufsammeln tierischer Erzeugnisse bis hin zur Unterstützung durch den kleinen Drachen ist alles dabei. Ein Feld und auch die meisten Sammelspots können gedüngt werden, um bessere Zutaten zu erhalten. Auch hierbei hilft der kleine Feuerspucker, indem seine Defäkation als Nährstofflieferant für Bäume, Büsche und Felder genutzt werden kann.

 

Sind genug Zutaten gesammelt oder ist das Café von hungriger Kundschaft belagert, sollte man so schnell wie möglich zurück. Zum Glück gibt es eine “Zurück zum Café”-Schnellreisefunktion, welche den Rückweg enorm erleichtert.
Im Lokal selbst müssen Bestellungen aufgenommen und Gäste bewirtet werden. Ab und zu fallen hier auch Zutaten oder Rezepte für die beiden Geschwister ab, wenn die Futternden in ein nettes Gespräch verwickelt werden. Auch die dabei geäußerten Bedürfnisse der Gäste sollten ernst genommen und vermerkt werden, da der Zufriedenheitsgrad die Reputation steigert und dies wiederum außergewöhnlichere Gäste in das Lokal lockt. Am Ende des Tages ist dieses “Finetuning” einer der wesentlichen Aspekte, um den Spielfortschritt voranzutreiben.

 

Weiterhin ist man im Café zuständig für das Kochen neuer Gerichte. Dazu geht es an den Herd, wo es nun gilt, sich in einem kleinen Rhythmus-Spiel zu beweisen. Je besser der Minispielausgang, desto “hmmmm” das Gericht. Um ein neues Gericht kochen zu können, werden allerdings die passenden Zutaten und mehrere Rezeptteile benötigt. Diese können überall auf der Insel, im entsprechenden Aktionsradius, der sich mit größerem Spielfortschritt auch erweitert, gefunden werden.

 

Uff, das klingt ja nach viel Arbeit aber…

…an all diese Aufgaben wird man am Anfang des Spiels sehr gut herangeführt. Das Tutorial gestaltet sich durch eine sehr liebevolle Geschichte, die zu Beginn des Spiels fließend in den Hauptteil übergeht. Alles wirkt flüssig und intuitiv, ohne den Zwang, sich durch viel Text oder komplexe Vorgänge in das Spiel “hineinverstehen” zu müssen.

 

Mein Fazit:

Ich verliere mich sehr gerne in der dieser Welt mit dem gemütlichen Café und den liebevoll gestalteten Charakteren. Hier sind alle unterschiedlich, haben verschiedenste Bedürfnisse und Eigenheiten, keiner ist perfekt. Trotz einer Uhr, welche beständig läuft, empfinde ich keinerlei Zeitdruck und kann alles in meinem persönlichen Tempo erledigen. Vielleicht ist es deshalb auch so entspannend, weil es hier mal keine Strafe für zu langes Aufbleiben gibt, kein Geldsystem und keine komplizierten Aufgaben. Kilometertiefes Graben oder ewiges Erkunden von Höhlen, um den Spielfortschritt voranzutreiben, finden wir anderswo. Einzig und allein das Pflücken besserer Zutaten und das Zusammenstellen einer auf die Gäste abgestimmten Speisekarte ist hier wichtig. Dazu kommt der fast schon meditative Soundtrack, welcher mich sofort in eine Oase der Ruhe versetzt.
Lediglich das Movement durch die Welt, z.B. das Hüpfen auf einen Stein gestaltet sich etwas unpräzise und hakelig. Hier sollte aber jeder für sich selbst entscheiden, ob das ein Störfaktor für ihn ist. Wir haben letztendlich auch keinen ausgereiften Platformer vor uns, in dem es wichtig ist, schnell Hindernisse zu überwinden. Trotzdem wäre es schön gewesen, hätten die Entwickler sich in diesem Punkt noch etwas mehr in Perfektionismus geübt um ein runderes Spielerlebnis zu präsentieren. Beim Sammeln der Zutaten bin ich auch noch gespannt, was sich die Entwickler haben einfallen lassen, damit dies auf die Dauer nicht zu eintönig wird.
“Little Dragons Café” schafft es für mich in den passenden Momenten, den Fortschritt durch Story-Elemente voranzutreiben, sodass mir bis zum jetzigen Zeitpunkt (ca. 8 Spielstunden) nicht langweilig geworden ist. Abschließend kann ich dazu sagen, ich würde gerne mehr Zeit in meinem kleinen Café verbringen, als mir oftmals zur Verfügung steht. Ein schöner Ausgleich für den stressigen Alltag ist dieses Spiel in jedem Fall.

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